Bericht von der südmährischen Wallfahrt nach Maria Dreieichen

vom 02. bis 05. Mai 2003

Mit dem Reisesegen bestärkt, den Diakon Hubert Klingler spendete, fuhren die
Südmährerwallfahrer von St. Maria In Geislingen ab. Mit einer etwas kleineren Reisegruppe
ging die Fahrt über München, Passau; entlang der Donau, über MeIk und Krems nach Geras ins
Hotel ‚Schüttkasten‘. Unterwegs wurden die Reiseteilnehmer von Reiseleiter Dieter Knoblauch
mit Beten und Singen auf die Wallfahrt nach Dreielchen eingestimmt. Am Nachmittag wurde
das Zisterzienserstift Wilhering besichtigt.
Am nächsten Tag führte die Reise noch Eggenburg ins Waldviertel. In der Pfarrkirche St.
Stephan. die als eine Landausgabe des Wiener Stephansdoms bezeichnet wird, gedachten in
einem feierlichen Wortgottesdienst, der von D. Knoblauch gehalten wurde, die Wallfahrer mit
besinnlichen Gedanken der Gottesmutter Maria, als die unsichtbare Brücke und Straße, die uns
zu Jesus und Gott führt. Danach wurde das Krahuletz-Museum besichtigt. Tief beeindruckt von
den wertvollen Funden aus der näheren Umgebung und den archäologischen Schätzen,
verstand es der Museumsführer, die bezaubernden Versteinerungen und glitzernden Kristalle zu
erläutern und zu erklären. Leider war die Sammlung von Goldhauben nicht zu bestaunen. Sie
sind derzeit in besonderem Gewahrsam. Bei einer anschließenden Stadtbesichtigung durch
dieses reizvolle Städtchen konnten auch die gut erhaltenen Stadtmauern aus dem 13.
Jahrhundert bestaunt werden.
Nach dem anschließenden Mittagessen führte die Reise nach Pulkau In Niederösterreich. Die
idyllisch gelegene Weinstadt Pulkau liegt mitten im größten geschlossenen Weinbaugebiet
Österreichs und verbindet die herbe Schönheit des Waldviertels mit dem heiteren, sonnigen
Charakter des Weinviertels. Im revitalisierten Ortskern von Pulkau steht malerisch das Rathaus
aus dem 16. Jahrhundert. Nicht weit davon entfernt befindet sich die so genannte ‚Blutkirche‘
mit dem weltberühmten holzgeschnitzten Flügelaltar (1515) vom Pulkauer Meister Niclas Breu.
Zu den schönsten Bauwerken Niederösterreichs zählen auch die Michaelskirche aus dem 12.
Jahrhundert mit Bildern von Kremser Schmidt und Paul Troger sowie der Karner. Zusammen mit
der Blutkirche prägen sie das Ortspanorama von Pulkau. All diese Sehenswürdigkeiten wurden
unter einem fundierten Stadtführer In Augenschein genommen, bevor die Rückfahrt ins Hotel
angetreten wurde. Bei der Rückfahrt erzählten einige Reiseteilnehmer, wie sie die Wallfahrt vor
der Vertreibung erlebt haben, zum Beispiel, dass sie mit Nachbarn und mehreren Planwagen
von ihrer Heimat aus nach Dreieichen immer in Pulkau übernachteten und unter den
Jugendlichen das mitgebrachte Gepäck verteilten.
Nun stand am Sonntag der große Wallfahrtstag an. Durch das Homer Becken gelangte man
hinauf auf den Molderberg nach Maria Dreieichen. Mit einer morgendlichen Besinnung
stimmte Herr Knoblauch die Wallfahrtsgruppe auf den Höhepunkt der Reise ein. Mit den
Heimatfahnen und Südmährerkreuz zogen die Pilger in die Wallfahrtskirche ein. Ein
Heimatpriester zelebrierte mit mehreren Priestern die Heilige Messe. In der Predigt wurde auch
an die schrecklichen Ereignisse der Vertreibung erinnert, und Mut zum gegenseitigen Dialog
aufgerufen. Dieser Tag bedeutet auch für viele Landsleute ein freudiges Wiedersehen mit
vertrauten Verwandten und Bekannten, die zum Teil von weit angereist waren. Auch der
Einladung zur Marienandacht am Nachmittag sind viele gefolgt. Mit der Teilnahme an der
Andachtsvesper in der Basilika in Geros klang der Tag aus.
Am nächsten Tag erfolgte die Rückreise. Die Gedanken streiften die zurückliegenden und
ereignisreichen Tage. Ja, sie spielten schon mit der Überlegung, das n%auml;chste Jahr
wiederzukommen. Durch die herrlich gelegene Wachau führte die Rückreise dann zur
Autobahn. Nach dem Impuls am Morgen kam auch das Beten und Singen christlicher Lieder
nicht zu kurz. Die vorgetragenen heiteren Gedichte und lustigen Witze überbrückten die lange
Reisezeit. Zur vorgegebenen Ankunftszeit trafen die Pilger wieder wohlbehalten in Geislingen
ein. Mit einem herzlichen Dankeschön an unseren Omnibusfahrer Alfred Henze, der sich
durch seinen sicheren und angenehmen Fahrstil auszeichnete, an die Spender der Gebäck-
Wegzehrung sowie an Frau Rosenberger für die Vorbereitung der Reise, verabschiedete sich
dann Reiseleiter Dieter Knoblauch bei den Reiseteilnehmern und wünschte allen eine sichere
Heimfahrt, und dass die viertägige Reise noch lange in guter Erinnerung bleiben möge