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Josef Luksch

Landwirt und Reichsratsabgeordneter

1862 Lodenitz - 1936

Als Sohn eines Landwirts übernahm er 1886 die Bewirtschaftung des väterlichen Besitzes, wandte sich aber daneben bald auch Fragen des gesamten mährisch Bauerntums zu. Schon in jungen Jahren wurde er leitendes Mitglie der mährischen Ackerbaugesellschaft in Brünn, 1893 gründete er die Spar- und Darlehenskasse in seiner Heimatgemeinde und hatte wesentlichen Anteil an der Gründung des Zentral-Verbandes der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften Mährens, Schlesiens (und der Slowakei), in dessen Vorstand er als Vertreter Südmährens gewählt wurde; ab 1902 34 Jahre lang Verbandspräsident, war er außerdem auch Obmann bzw. Mitglied des Aufsichts- und Verwaltungsrates zahlreicher wirtschaftlicher, genossenschaftlicher und kultureller Organisationen (z. B. Mitglied der deutschen Sektion und des Zentralkollegiums, des mährisch Landeskulturrats). Neben der berufsständischen und national-völkischen (Mitbegründer des „Bundes der Deutschen Süd-Mährens, Anteil an der Bildung des „Bundes der Deutschen in Mähren“, an der „Sudetendeutschen Volkshilfe“ etc.) entfaltete Luksch auch eine rege politische Wirksamkeit: 1894–1900 Bürgermeister von Lodenitz, ab 1893 mährischer Landtags-, ab 1900 Reichsratsabgeordneter; war auch wiederholt Mitglied der österreichisch-ungarischen Delegation und des Österreichischen Staatsrates, 1920 Senator und zeitweise auch Vizepräsident des Senats der Tschechoslowakei. Vor allem durch seine intensive Beschäftigung mit allen wirtschaftlichen Fragen gehörte Luksch, unter dessen Leitung die genossenschaftliche Organisation in Mähren eine hervorragende Entwicklung nahm, zu den führenden Persönlichkeiten der Landwirtschaft in Mähren.

tätig: Prag |