Der konfliktträchtige Beginn der 1. Tschechoslowakischen Republik

„Die große Heimat ist in viele kleine Heimaten zerfallen!“

Ilse Tielsch: Die Ahnen-Pyramide

 

Noch während des Ersten Weltkrieges hatten tschechische Emigranten unter Führung von Edvard Beneš und Tomáš G. Masaryk im westlichen Exil auf die Errichtung eines tschechoslowakischen Nationalstaates hingearbeitet. Dabei bestanden sie auf den historischen Grenzen Böhmens, Mährens und Östereichisch-Schlesiens ohne Rücksicht auf die in diesen Ländern lebenden anderen Nationalitäten.

Nach der Kapitulation Österreich-Ungarns 1918 berief sich der deutsche Bevölkerungsteil Südmährens im Vertrauen auf das vom amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson als Basis für eine Nachkriegsordnung proklamierte Selbstbestimmungsrecht der Völker und reichte ihre Forderungen zur Friedenskonferenz der Alliierten in St. Germain 1919 ein. Die vorwiegend von deutscher Bevölkerung bewohnten Regionen sollten Österreich zugedacht werden. Doch die Alliierten folgten den tschechischen Forderungen. Im neuen Staat war jetzt die deutsche Bevölkerung zur Minderheit geworden und musste entsprechend kämpfen, um gehört zu werden.

 

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